Blog Finanzplatz Stuttgart

Finanzierungslösungen - made in Stuttgart

Blick von der Volksbank Stuttgart auf L-Bank und Börsenplatz in Stuttgart Foto: Thomas Spengler

13.7.2015 - Sicher, der Finanzplatz Stuttgart ist nicht mit denen in Frankfurt oder gar London zu vergleichen. Doch die Antworten auf eine Umfrage bei fünf Finanzinstituten offenbaren die besonderen Qualitäten des hiesigen Platzes.

Nachdem die langjährigen Erfahrungen der LBBW im täglichen Kundenkontakt zeigen, dass der Mittelstand komplexere Finanzierungslösungen nachfragt, hat die Bank ihr Angebot um ein Corporate-Finance Team in Kombination mit einer Advisory Einheit für mittelständische Kunden ergänzt, um dann individuelle Finanzierungslösungen auszuarbeiten. „Ganz nach der Devise vieler unserer Kunden, Produktinnovation „Made in Stuttgart“. Und gerade bei mittelstandsorientierten Lösungen wie Schuldscheindarlehen oder Forderungsverbriefungen gehört die LBBW und damit Stuttgart zu den führenden Adressen“, sagt Lochner.

Martin Hettich, Vorstandschef der Sparda-Bank Baden-Württemberg, sieht die Region europaweit als eine Wachstumslokomotive mit innovativen Unternehmen und qualifizierten Mitarbeitern. Deshalb sei hier sehr viel Geld im Umlauf, was den Finanzplatz dynamisch und anspruchsvoll mache. Mit ihrem neuen Online-Bezahlsystem sei die Sparda-Bank Baden-Württemberg selbst dafür ein gutes Beispiel. „Dass hier die Musik spielt, belegt auch die Stuttgarter Börse“, sagt Hettich. Ein weiterer Trumpf des Finanzplatzes seien die dualen Studiengänge für finanzwirtschaftliche Themen. „Hier findet sich sehr gut qualifiziertes Personal. Die ansässigen Banken sind sehr gute Ausbildungsbetriebe, in denen Talente sich entwickeln können“, macht Hettich klar, in dessen Augen der Ballungsraum mit seinen 2,7 Millionen Einwohnern und dem ausgeprägten Mittelstand in einem gesunden Immobilienmarkt eine hohe Kundendichte bei kurzen Wegen bietet. Als Wermutstropfen nennt Hettich den Umstand, dass diese Vorteile alle Banken sähen, „weshalb hier alle mitmischen“. Die Folge sei ein harter Verdrängungswettbewerb, in dem er die Sparda als sehr gut aufgestellt sieht – und das sei gut für die Kunden.

 

Als ohne Zweifel gut aufgestellt kennzeichnet Reinhard Klein den Finanzplatz Stuttgart,  obwohl auch die Finanzinstitute in und um die Landeshauptstadt wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase vor viele Herausforderungen gestellt sind. „Das Finanzzentrum lebt von einer gesunden Mischung aus Börse, Banken und Versicherungen. Nicht zu vergessen: die Bausparkassen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Bausparkasse Schwäbisch Hall, die trotz ihrer räumlichen Entfernung als Bestandteil des Platzes zu sehen  ist. So hat die Arbeitsgemeinschaft der Baden-Württembergischen Bausparkassen (ARGE),

in der die vier Bausparkassen LBS Baden-Württemberg, Wüstenrot, Badenia und Schwäbisch Hall kooperieren, ihren Sitz in Stuttgart. Die Bausparkassen im Südwesten betreuen allein mehr als die Hälfte aller deutschen Bauspareinlagen. Wüstenrot und Schwäbisch Hall engagieren sich darüber hinaus international für das Bausparen. „Der Finanzplatz Stuttgart hat also auch für das Bausparen in Deutschland eine nicht zu unterschätzende Bedeutung“ resümiert Klein.

 „Stuttgart hat im Banken- und Versicherungsbereich große Bedeutung und eine lange Tradition attestiert auch Norbert Heinen der Landeshauptstadt. Nicht umsonst habe auch die 1999 gegründete Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W), die unter anderem die Württembergischen Versicherungen umfasst, hier ihren Firmensitz, so der Vorstandsvorsitzende der Württembergischen Versicherungen, deren Wurzeln bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreichen. „Die W&W-Gruppe schätzt Stuttgart nicht zuletzt aufgrund der qualifizierten Mitarbeiterschaft, die sich hier gewinnen lässt“, sagt Heinen, der dies unter anderem auf die  Ausbildungsstätten mit finanzwirtschaftlicher Expertise zurückführt. Mit Schwergewichten der Finanz- und Versicherungslandschaft wie Frankfurt und München steht die Stadt laut Heinen in Konkurrenz – was im Wettbewerb um engagierten Nachwuchs manchmal kein leichtes Unterfangen sei. „Stuttgart sollte daher bestrebt sein, bei Trends wie der zunehmenden Digitalisierung auch im Versicherungsgeschäft stets auf Augenhöhe zu bleiben“, so der Chef der Württembergischen Versicherungen.

Domenico Gehling, Leiter Private Banking Württemberg HypoVereinsbank, charakterisiert Stuttgart mit seiner überdurchschnittlichen Dichte an gut bis sehr gut verdienenden Managern und Top-Managern. Daraus resultiert in seinen Augen eine starke Attraktivität für Privatkundenbanken, insbesondere Private-Banking-Anbieter. So habe im Laufe der vergangenen 20 Jahre nahezu jede namhafte deutsche und zahlreiche europäische Private Banking Anbieter versucht, in Stuttgart Fuß zu fassen. Viele davon stellten laut Gehling diesen Versuch zuletzt jedoch wieder ein oder reduzierten ihre Personalausstattung deutlich. „Nur wenige Anbieter konnten sich etablieren und spielen eine konstante und wichtige Rolle – hierzu zählen wir auch unser Haus mit einer langjährigen Expertise in der Vermögensverwaltung und Finanzplanung, aber auch in Spezialfeldern wie dem Stiftungsmanagement oder das Management der Immobilienportfolien unserer Kunden“, sagt Gehling. Die HypoVereinsbank trage der Bedeutung des Finanzplatzes Stuttgart unter anderem dadurch Rechnung, dass von hier aus die Privatkunden- und Unternehmer-Bank mit Sitz der Bereichsleitung für die Region Südwest geführt wird, so sein Resümee.

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