Blog Finanzplatz Stuttgart

Eng verzahnt mit der Realwirtschaft

Wertvolles Asset: Das Zusammenspiel von Finanz- und Realwirtschaft in der Region. Foto: Heideldruck

Die Services der Finanz- und Versicherungsbranche sind unentbehrlich für die Anpassungsprozesse der Wirtschaft. Denn sie wirken wie Schmiermittel für die Realwirtschaft und tragen direkt und indirekt dazu bei, Beschäftigung zu sichern.

Landesweit beschäftigt die Finanzbranche rund 138.000 Personen, davon sind fast 97.000 den Finanzdienstleistungen und etwas mehr als 23.000 den Versicherungen zuzuordnen. Financial Services und Versicherungsdienstleistungen sind generell als unentbehrlich für die Anpassungsprozesse und Wachstumsprozesse der Wirtschaft einzustufen.

Ein modernes Finanzsystem stellt neben der Versorgungsfunktion mit Kapital der Wirtschaftsakteure auch Versicherungen sowie mit Finanzen und Versicherungen verbundene Dienstleistungen zur Verfügung.  Durch vor- und nachgelagerte Tätigkeiten werden insbesondere in den Regionen verstärkte Wachstumsimpulse freigesetzt. Die regionalwirtschaftliche Bedeutung eines Finanzplatzes wird also zusätzlich zu den bei Banken, Versicherungen und Bausparkassen Beschäftigten durch indirekte Beschäftigungswirkungen deutlich, welche aus der lokalen Präsenz von Finanz- und Versicherungsunternehmen resultiert.

Nach den Ergebnissen der Studie von Stuttgart Financial hat sich der Sektor der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen in Baden-Württemberg gemessen an der Bruttowertschöpfung seit dem Tiefpunkt zur Finanzmarktkrise wieder erholt. Zwar konnte in keinem Fall der Höchststand von 2004 wieder erreicht werden. Doch von 2008 bis 2011 legte die Branche sowohl im Bund als auch im Land wieder zu. Mit plus 18,6 Prozent auf 5,04 Milliarden Euro fiel der Zuwachs in der Region Stuttgart allerdings vergleichsweise geringer aus. Damit trug die Branche 2011 in Baden-Württemberg 4,05 Prozent zur Gesamtbruttowertschöpfung bei, in der Region Stuttgart 5,21 Prozent und allein in der Stadt Stuttgart 8,96 Prozent.

Indessen ist die Zahl der Beschäftigten der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, deren Entwicklung die Studie für 2008 und 2013 betrachtet, gesunken. In der Region Stuttgart nahm die Zahl um 3,56 Prozent auf 49.707 ab; in der Stadt Stuttgart liegt der Rückgang bei 4,89 Prozent auf 29.852 Beschäftigte. Werden die Werte jedoch ab dem zweiten Quartal 2013 betrachtet, deutet sich eine positive Entwicklung an.

Betrachtet man nun die regionalen Anteile an den Beschäftigten der Finanz- und Versicherungswirtschaft im Bundesgebiet, zeigt sich, dass der Beitrag der Region Stuttgart zur gesamten Beschäftigung mit 3,81 Prozent leicht über dem Wert der Region München und nahezu gleichauf mit dem Anteil der Region Frankfurt liegt. Und wenn man den Beschäftigungsbeitrag der jeweiligen Stadtkreise zur Region ins Verhältnis setzt, weist die baden-württembergische Landeshauptstadt mit 33,6 Prozent im bundesweiten Vergleich der Großstädte den geringsten Wert aus. Dies spricht für die Stärke des Umlands und verdeutlicht, dass in der Region Stuttgart  die wirtschaftsstarken Regionen aus dem Umkreis einen signifikanten Beitrag zur Beschäftigung leisten.

Detaillierte Aufstellungen über die „Regionalwirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors für die Region Stuttgart“ finden sich in der gleichnamigen Studie, die unter https://www.stuttgart-financial.de/info/studien/ erhältlich ist.

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