Eine positive Entwicklung sei nur dann möglich, wenn Euroland insgesamt wettbewerbsfähiger würde und die Konjunktur ins Rollen käme. Die Deflationsgefahr sei jedoch eine „Chimäre“, mit Blick auf die Preisstabilität als zentrales Ziel der Geldpolitik, sagte der ehemalige Notenbanker: „Es gibt keinerlei Beleg für die Gefahr einer sich beschleunigenden Deflation.“
Gastgeber Christoph Lammersdorf, Vorsitzender der Geschäftsführung der Börse Stuttgart Holding GmbH, betonte die Integrationsfunktion der gemeinsamen europäischen Währung. Die Einführung des Euro sei eine politische Entscheidung gewesen, die großen Mut aller Beteiligten erfordert habe. „Der Euro war ein Experiment, aber damit verhält es sich wie mit der Geldanlage: Es gibt nicht nur Risiken, sondern auch Chancen“, sagte Lammersdorf. „Diese liegen jedoch nicht nur im wirtschaftlichen Bereich. Die Gemeinschaftswährung hilft den Europäern auch dabei, bei aller Vielfalt ein gemeinsames Selbstverständnis zu entwickeln.“